Mit Zertifikaten Studiengebühren zahlen: Chancen und Risiken im Finanzmarkt
Kein Witz, wenn ich sage, dass ich mit 80€ meine 240€ teuren Studiengebühren zahlen kann. Wenn du mir nicht glaubst, dann lies einfach weiter, wie ich das geschafft habe. Das klingt vielleicht wie diese Spam-Versprechen, bei denen man in einer Woche 1500€ verdienen soll. Aber nein, so schnell geht es nun auch nicht.
<strong>Mit etwas Glück Studiengebühren mit links bezahlen</strong>
Das Ganze habe ich mit einem Zertifikat realisiert, einem Long Unlimited Turbo Zertifikat auf Apple, mit der WKN: CR7GMY. Achtung! Für diejenigen, die gerade erst anfangen wollen oder gerade angefangen haben: Mit einem Zertifikat kann man sein ganzes Geld, in diesem Fall 80€, verlieren!
In jedem Zertifikat steckt natürlich ein gewisses Maß an Risiko, daher sollte man nie sein ganzes Vermögen in Zertifikate oder allgemein in Derivate investieren. Man kann hohe Gewinne erzielen, doch das Prinzip funktioniert auch in die andere Richtung – schnelle Verluste. Der Stopp wurde gesetzt, die Gewinne theoretisch gesichert, aber verkauft wird dennoch nicht. In meinen Augen gibt es da noch ein paar hundert Prozent Chancen – abwarten und Tee trinken.
Gier frisst Hirn!
Habe ich verkauft? Schmierte das Zertifikat ab? Nun, eine positive Nachricht nach der anderen rund um Apple ließ den Kurs ordentlich steigen. Eine heilige Regel, was Aktien und Börse angeht, lautet: Gefühle ausschalten. Wer mit Emotionen kauft und handelt, wird schlecht abschneiden. So auch bei mir. Mit weiteren Kurssteigerungen merkte ich, wie ich meine Stopps weiter hochsetzte und wie die Gier aufkam.
Jeder weiß: Gier frisst Hirn! Deswegen habe ich schnell verkauft, auch wenn es noch eine Woche weiter nach oben ging. Dies war ein glücklicher Zufall, denn so konnte ich wirklich meine Studiengebühren nur mit 80€ bezahlen und einen kurzen Trip zu meiner Schwester finanzieren. Hätte ich weiter mit dem Schicksal gespielt, hätte ich in einer Woche weniger gehabt als jetzt. Der Stopp hätte ausgelöst, und ich hätte nur einen kleineren Bruchteil meines Gewinns gehabt.
Dennoch verteufle ich Zertifikate nicht, sie haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, und ich werde definitiv noch ein paar Mal damit handeln. Auch wenn ich weiß, dass es ein Risiko ist und niemand vorhersagen kann, wie der Kurs sich entwickeln wird.
Update 2018
Habe ich in den letzten Jahren weiter mit Zertifikaten gehandelt? Na klar! Habe ich damit Geld verdient? Ja und nein. War ich damit erfolgreich? Ich würde eher nein sagen. Es gab einige Aktien, bei denen ich gute Nachrichten gehört habe – wegweisende und bedeutende Ereignisse, die die Aktie nach oben katapultieren sollten. „Sollten“ ist hier aber der richtige Ausdruck. Die Börse ist unberechenbar. Da kann eine gute Nachricht kommen, und der Kurs sinkt trotzdem. Und umgekehrt kann eine schlechte Nachricht kommen, und der Kurs steigt.
Genau diese verrückten Phänomene sind auch passiert. Bei einigen Zertifikaten hat der Kurs genau das getan, was er sollte, und in anderen Fällen schüttelt man einfach nur den Kopf. Man versteht die Welt nicht mehr, warum der Kurs einfach abschmiert, obwohl alle Zeichen auf Grün stehen. Im Großen und Ganzen kann ich jedoch sagen, dass ich mit Gewinn aus dem Zertifikatehandel ausgestiegen bin.
Man braucht mehr Glück als Verstand, um hier Gewinne zu erzielen. Auch wenn diese Zertifikate vor Verlust in schwierigen Zeiten schützen sollen, kann niemand vorhersagen, wie genau sich der Kurs entwickeln wird. Daher nochmal und ausdrücklich: Der Handel mit Zertifikaten und Optionen birgt hohe Risiken bis hin zum Totalverlust.
Es gibt definitiv bessere Möglichkeiten, sein Geld zu investieren. Wer Aktien immer noch nicht traut, sollte sich den privaten Kreditmarkt ansehen, den sogenannten P2P-Markt.
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